Das Emetzheimer Ried - ein Niedermoor erwacht zu neuem Leben

Das Emetzheimer Ried aus der Vogelperspektive

Das älteste Projekt des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken - seit 1988 kümmert sich der Verband um den Erhalt des Emetzheimer Riedes.

Das "Alte Ried" - ursprünglich als sogenannte Allmendefläche eine Viehweide - wurde Anfang des 20. Jhd. umgewandelt in kleine Ackerparzellen.

Im Jahr 1988 meldeten sich einige Bauern aus Emetzheim beim Landschaftspflegeverband Mittelfranken. Die geringe Größe der Ackerparzellen mache wirtschaftlich keinen Sinn mehr. Die Landwirte wollten die teilweise sehr nassen Ackerflächen daher wieder der Natur zur Verfügung stellen.

Ziel war es die rund 8 ha große Fläche von einer intensiv genutzten Fläche wieder in den vormals extensiv genutzten Niedermoorstandort zurückzuführen. Dazu erstellte der Landschaftspflegeverband ein Pflege- und Entwicklungskonzept für die 41 Parzellen.

Alle 38 Flächeneigentümer konnten für diese Idee gewonnen werden. Der bayerische Naturschutzfonds erklärte sich bereit Entschädigungen für die Eigentümer teilweise zu übernehmen. Auch die Stadt Weißenburg konnte für das Projekt gewonnen werden.

Dass die Rückführung von Ackerflächen zu einem Niedermoor kein leichtes und kein kurzfristiges Unterfangen ist, war allen Beteiligten klar. Im Rahmen einer 1998 erstellen Diplomarbeit konnte allerdings bereits belegt werden, dass das “Alte Ried” inzwischen eine wichtige Funktion als Rückzugs- und Trittsteinbiotop an der Schwäbischen Rezat bekommen hatte. So waren neben verschiedenen gefährdeten Heuschrecken- und Libellenarten mittlerweile auch Vogelarten wie Rohrammer, Feldschwirl und Sumpfrohrsänger anzutreffen. In einer weiteren 2009 erstellten Diplomarbeit konnten bereits nennenswerte Erhöhungen des Humusgehaltes und damit eine Entwicklung in Richtung Niedermoor belegt werden.

Übrigens nach dem Auslaufen der Förderung über den bay. Naturschutzfonds wird die Flächenbereitstellung seit 2005 in Zusammenarbeit mit einem Landwirt aus Mitteln des bayerischen Kulturlandschaftsprogramm finanziert. Die Stadt Weißenburg beteiligte sich von Anfang an an diesen Pachtentschädigung und unterstützt auch die Pflegemaßnahmen finanziell. Die eigentlichen Mäharbeiten, die in der Regel mosaikartig und zeitversetzt erfolgen werden über staatliche Förderprogramme begleitet. Die Finanzierung der Pflegemaßnahmen teilen sich der Freistaat Bayern, der Bezirk Mittelfranken und die Stadt Weißenburg.


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